Die Auswirkungen des KiBiz in NRW auf die Kita-Personalplanung und Gruppenstruktur
Das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) in Nordrhein-Westfalen kann dazu beitragen, die Qualität der frühkindlichen Betreuung und Bildung zu verbessern. Aber es hat auch verschiedene Auswirkungen sowohl auf die Kita-Personalplanung als auch auf die Gruppenstruktur in Kitas. Anpassungen können erforderlich sein.
Grundlagen des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) in NRW
Am 1. August 2008 wurde das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) eingeführt, das das Gesetz über Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen ersetzte. Am 1. August 2020 trat eine Novelle des KiBiz in Kraft.
Das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) in Nordrhein-Westfalen regelt die frühkindliche Bildung und Betreuung von Kindern. Es definiert Standards für Kindertageseinrichtungen wie Kindergärten und Kindertagesstätten. Das Hauptziel des KiBiz ist es, eine hochwertige Betreuung und Bildung für Kinder zu gewährleisten.
Ziele und Bedeutung des KiBiz für Kindertagesstätten
Das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) in Nordrhein-Westfalen regelt die Rahmenbedingungen für die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in Kindertagesstätten. Es legt unter anderem fest, welche Qualitätsstandards in den Einrichtungen eingehalten werden müssen, wie das Personal ausgebildet sein soll, wie die Finanzierung geregelt wird und welche pädagogischen Ziele verfolgt werden sollen. Das KiBiz hat somit eine große Bedeutung für die Arbeit und Organisation von Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen.
Das Kinderbildungsgesetz in Nordrhein-Westfalen verfolgt in der Regel mehrere Ziele, darunter:

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Qualitätsverbesserung
Das Gesetz zielt darauf ab, die Qualität der frühkindlichen Bildung und Betreuung in Kitas zu verbessern, um eine optimale Entwicklung und Bildung der Kinder sicherzustellen.
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Chancengleichheit
Es soll dazu beitragen, Chancengleichheit für alle Kinder zu schaffen, unabhängig von ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft, und ihnen einen guten Start ins Bildungssystem ermöglichen.
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Fachkräfteentwicklung
Das Gesetz kann Maßnahmen zur Weiterentwicklung und Qualifizierung des Kita-Personals vorsehen, um sicherzustellen, dass sie über die erforderlichen Kompetenzen und Qualifikationen verfügen.
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Elternbeteiligung
Es kann die Einbeziehung der Eltern in den Bildungsprozess ihrer Kinder fördern und die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kita stärken.
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Inklusion
Das Gesetz kann auch die Förderung von Inklusion und die Unterstützung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen in den Kitas unterstützen.
Diese Ziele sollen insgesamt dazu beitragen, die Bildungs- und Betreuungsqualität in Kitas zu erhöhen und die bestmögliche Entwicklung der Kinder sicherzustellen.
Personalschlüssel nach KiBiz
Das KiBiz legt fest, wie viele pädagogische Fachkräfte pro Gruppe bzw. pro Anzahl der betreuten Kinder erforderlich sind.
Gesetzliche Vorgaben für Personalstrukturen in Kitas
Die Mindestausstattung von Kindertageseinrichtungen richtet sich nach der Gruppenform:
- Gruppenform I: Kinder im Alter von zwei Jahren bis zur Einschulung
- Gruppenform II: Kinder im Alter von unter drei Jahren
- Gruppenform III: Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung
Je nach benötigten Betreuungsstunden pro Woche (KiBiz-Kontingent) werden diese Gruppenformen weiter unterteilt:
- a = 25 Stunden pro Woche
- b = 35 Stunden pro Woche
- c = 45 Stunden pro Woche
So ergeben sich folgende Personalschlüssel:
Gruppenform I | Gruppenform II | Gruppenform III | |
a | 1:7 | 1:3,3 | 1:8,8 |
b | 1:7 | 1:3,3 | 1:8,8 |
c | 1:7 | 1:3,3 | 1:7,9 |
Auswirkungen des Personalschlüssels auf die Betreuungsqualität
Der Personalschlüssel gibt an, wie viele Kinder von einer Fachkraft betreut werden dürfen und ist ein entscheidender Faktor für die Qualität der Betreuung und die individuelle Förderung der Kinder.
Ein niedriger Personalschlüssel bedeutet, dass mehr Fachkräfte pro Kind zur Verfügung stehen, was zu einer intensiveren Betreuung und einer höheren Betreuungsqualität führen kann. Im Gegensatz dazu kann ein hoher Personalschlüssel zu einer geringeren individuellen Aufmerksamkeit und Betreuungsqualität führen.
Gruppenformen im KiBiz
Je nach Gruppenform unterscheiden sich die Personalschlüssel.

Gruppenform 1: Struktur und Besonderheiten
Bei der Gruppenform I gibt es Kinder im Alter von zwei Jahren bis zur Einschulung. Auf eine Fachkraft kommen sieben Kinder – unabhängig davon, ob die Kinder 25, 35 oder 45 Stunden pro Woche in der Einrichtung sind.
25 h 1:7
35 h 1:7
45 h 1:7
Gruppenform 2 und 3: Unterschiede und Anforderungen
Bei der Gruppenform II werden Kinder im Alter von unter drei Jahren mit einem Personalschlüssel von 1 zu 3,3 betreut. Das heißt, eine Fachkraft kommt auf im Schnitt 3,3 Kinder. Auch hier hat die wöchentliche Betreuungszeit keinen Einfluss auf den Personalschlüssel.
25 h 1:3,3
35 h 1:3,3
45 h 1:3,3
Bei der Gruppenform III spielt die wöchentliche Betreuungszeit eine Rolle. Bei einer wöchentlichen Betreuungszeit von 25 oder 35 Stunden werden im Schnitt 8,8 Kinder im Alter von drei Jahren bis zu Einschulung von einer Fachkraft betreut. Bei mehr Betreuungszeit sinkt der Personalschlüssel: Bleiben die Kinder wöchentlich 45 Stunden in der Einrichtung, werden im Schnitt nur 7,9 Kinder von einer Fachkraft betreut.
25 h 1:8,8
35 h 1:8,8
45 h 1:7,9
Herausforderungen und Lösungsansätze in der Personalplanung
Der Personalbedarf richtet sich nach der Anzahl und Altersstruktur der betreuten Kinder.
Er kann sich jährlich aufgrund von Veränderungen in der Altersstruktur, dem Betreuungsvolumen und der Anzahl der Kinder ändern. Diese Veränderungen können die Gruppenstruktur der Einrichtung beeinflussen und somit den Personalbedarf direkt beeinflussen.
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Umgang mit Personalmangel und Fachkräftebedarf
Laut Studien der Bertelsmann-Stiftung fehlen bundesweit im Jahr 2023 sowohl etwa 384.000 Kitaplätze als auch rund 98.600 Erzieherinnen und Erzieher. Bis 2030 wird ein Mangel von 230.000 Erzieherinnen prognostiziert. Die Träger konkurrieren bereits um Fachkräfte und rekrutieren sich gegenseitig. Neben der Ausbildung einheimischer Talente wird die Anwerbung bereits ausgebildeter Fachkräfte aus dem Ausland als Lösung des Fachkräftemangels angesehen.
Die Personalvermittlung TalentOrange ist seit 2012 aktiv in der Rekrutierung, Sprachausbildung und Vermittlung von internationalen Erzieherinnen und medizinischen Fachkräften aus 19 Ländern in Lateinamerika, Asien und Afrika tätig. Seitdem wurden etwa 2800 Fachkräfte auf dem Weg zur vollständigen Berufsanerkennung unterstützt.
Strategien zur Optimierung der Personalressourcen
Es gibt verschiedene Wege, um den Beruf des staatlich anerkannten Erziehers oder der Erzieherin zu ergreifen, jedoch erfordern alle diese Ausbildungen Zeit. Angesichts des aktuellen Mangels an Erziehern und Erzieherinnen müssen Organisationen in Ländern suchen, die über ihren eigenen Bedarf hinaus ausbilden. Die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland ist eine Lösung für den Erziehermangel. Die TalentOrange GmbH ist seit über 10 Jahren erfolgreich in der Personalvermittlung für Erzieherinnen und Erzieher tätig.
TalentOrange, als erfahrener Personaldienstleister, übernimmt die Rekrutierung und organisiert Deutschkurse, unterstützt das Verfahren zur Berufsanerkennung und die Relocation am neuen Arbeitsort.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Rekrutierung internationaler Kollegen und Kolleginnen nur eine Ergänzung zum Konzept der Personalgewinnung darstellt und niemals die alleinige Lösung sein kann. Die Ausbildung und Förderung junger Menschen hier vor Ort sollte immer im Mittelpunkt stehen.
Allison Alarcon aus Peru arbeitet seit Oktober 2022 in einer Kita in Deutschland. Sie ist froh, dass sie den großen Schritt gegangen ist, hierher zu immigrieren. Allison fühlt sich wohl und liebt die Arbeit mit den Kindern.
Die Personalvermittlung für Erzieher*innen TalentOrange hatte Allison zuvor in ihrem Heimatland kennengelernt und sich sowohl von ihrer fachlichen als auch persönlichen Eignung überzeugt.